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Mai 2022

Ein Schachmeister aus Dessau: Otto Rosenbaum

Konrad Reiß, Otto Rosenbaum..., Biographie 2021.
Konrad Reiß, Otto Rosenbaum..., Biographie 2021.

„Oh, das habe ich vergessen!“ – ist ein Satz, der bei dem, der ihn aussprechen musste, in aller Regel Schuldgefühle auslösen wird. Vergessen und/oder Vergesslichkeit gelten nicht als anstrebenswerte Tugenden, eher als Untugend. Jedoch gibt es in dem Titel des sehr empfehlenswerten Buches von Konrad Reiß, Otto Rosenbaum. 1852-1923. Der (fast) vergessene Schachmeister aus Dessau das Trost spendende Wörtchen (fast).

Also doch nicht ganz vergessen ist der Bürger der Stadt Dessau, eine blasse Erinnerung verblieb, auch bedingt durch die Zerstörungen und Gewalttaten des Faschismus, aber beinahe wäre er völlig aus der Erinnerung / der Schachhistorie entschwunden - der Schachmeister Otto Rosenbaum aus Dessau. Ja fast, wenn da nicht Konrad Reiß über Jahre hinweg forschend sich um das Leben dieses jüdischen Bürgers in seiner Zeit gekümmert hätte.

Seiner Auf- und Erarbeitung der regionalen Schachgeschichte Mitteldeutschlands muss man nicht unbedingt Interesse entgegen bringen in Zeiten, in denen vor allem die Folgen des 1. e2-e4 … oder anderer Eröffnungen im Mittelpunkt des Interesses der Schachspieler stehen, in Zeiten, in denen die Großtaten eines Magnus Carlsen und anderer breitesten Raum in der Schachpublizistik einnehmen.

Sollte also der „normale“ Schachspieler Otto Rosenbaum kennen oder kennen lernen?
Ja, weil mit dieser regional wirkenden Persönlichkeit aus der Zeit um 1900 auch überregional bedeutsame Schachereignisse, und nicht nur diese, dankenswerterweise vom Autor verknüpft werden.
Ja, weil mit dem Schachspiel stets auch allgemeine deutsche Geschichte verbunden ist und in dieser Biographie (z.B. S. 5 ff; S. 141 ff; S.146 ff) mit einbezogen wird.

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