Schachenthusiasten in Warschau
von Michael Negele
Wieder einmal erlaubte mir eine kurze Dienstreise einen viel zu kurzen Besuch bei einem meiner Schachfreunde, diesmal ging es nach Warschau. Erfreulicherweise konnte Tomasz Lissowski mich - trotz meiner Verspätung und heftigem Feierabend-Verkehr - in meinem (sehr modernen) Hotel in Empfang nehmen.
Wieder einmal erlaubte mir eine kurze Dienstreise einen viel zu kurzen Besuch bei einem meiner Schachfreunde, diesmal ging es nach Warschau. Erfreulicherweise konnte Tomasz Lissowski mich - trotz meiner Verspätung und heftigem Feierabend-Verkehr - in meinem (sehr modernen) Hotel in Empfang nehmen.
Kaum glaublich, mit welchem persönlichen Einsatz Herr Moras seit etwa 20 Jahren seine Zeitschrift "Panorama Szachowa" und zahlreiche Schachbücher in Originalausgaben und Übersetzungen ins Polnische herausgibt. Der ehemalige Unteroffizier der polnischen Armee hat nach seiner (frühen) Pensionierung sich ganz dieser Passion verschrieben. Die polnischen Schachspieler (und wir Sammler) sollten ihm (und seinen über die ganze Welt verstreuten Gesinnungsgenossen) dankbar sein.
Das nachstehende Foto zeigt meinen "Beutezug" durch das Verlagsprogramm von "Penelopa" - www.penelopa.pl/.
Mit ähnlichem Engagement ist einer der "Hauptautoren" von Penelopa, also mein langjähriger Freund Tomasz, bei der Sache. Neben mittlerweile 11 Schachbüchern (und seinem grundlegenden Beitrag zur Lasker-Biographie) sind unzählige Artikel und natürlich auch seine Internet-Publikationen auf szachowavistula.pl/felietony... wesentliche Resultate seiner unermüdlichen Forschungsarbeit.
Ich freue mich sehr, dass nun einmal Gelegenheit bestand, meinen bescheidenen Freund und Helfer in seiner "Werkstatt" zu besuchen. Verblüfft war ich über die durchaus ansehnliche Anzahl von Schachliteratur, die es dort zu bewundern gab. Dabei hielt ich Tomasz überhaupt nicht für einen "Sammler", sondern für einen "Jäger". Doch konnte er durch die Großzügigkeit des Sohnes beträchtliche Teile der Sammlung von Jerzy Gizycki erhalten, sicherlich eine solide Grundlage für eigene Schachreisen in die Vergangenheit.
Mir war es dann am späteren Abend (ohne Tomasz, der das sehr bedauerte) vergönnt, einen kleinen Rundgang durch eine zukunftsträchtige Stadt mit großer Vergangenheit zu tätigen.
Davon zeugen einige Bilder aus der Altstadt Warschaus und eine "futuristisch anmutende" Nachtaufnahme vom Kulturpalast im besten "Zuckerbäcker-Stil".
Insgesamt scheint mir die polnische Metropole auf dem besten Weg ins 21. Jahrhundert, die polnischen Schachgemeinde bewahrt - nicht zuletzt durch die unermüdliche Arbeit von unserem KWA-Mitglied Tomasz Lissowski - die lange Schachtradition von Zukertort, Winawer, Rubinstein, Tartakower, Przepiórka und Najdorf.
Sein neuestes Werk - zusammen mit dem jungen Autor Paweł Dudziński - berichtet zum 80sten Vereinsjubiläum (1930-2010) des Schachklubs in Ostrów Wielkopolski (Ostrowo in Großpolen; http://de.wikipedia.org/wiki/...) in anregenden farbigen Bildern unter anderem auch über den Schachspieler (und Sammler) Arthur Rohde.
Das Foto von der polnischen BAYER-Dépendance mag belegen, dass es doch eine Dienstreise war...
Michael Negele