Jubilare des Monats September 2004
Mit dem ersten Geburtstagsgruß dieses Monats bedenken wir Eric Fisher aus dem englischen Hull, er konnte am 7. September auf 69 Jahre zurückblicken. Der schachhistorisch orientierte Eric "ist in Schachkreisen bekannt für seine Liebe zu Schachbüchern und das Sammeln von Schach-Artikeln" (Internet) und als Schriftführer seines Hull Chess Club hat er einige Jahre lang eine Vereinszeitschrift für die Mitglieder herausgegeben: "The Hull Chess Club Magazine" – sie galt seinerzeit (Ende der Neunziger Jahre) als die beste ihrer Art landesweit.
Nur 1 Tag später war J. Ken MacDonald an der Reihe, der Fernschach-Spezialist aus dem kanadischen Toronto vollendete am 8. September das 59. Lebensjahr. Der starke FS-Spieler - er trägt den CCCA-Meistertitel (CCCA = Canadian Correspondence Chess Association) - wurde bereits 1985 zum Internationalen Fernschach-Schiedsrichter gekürt. Zumindest in zwei Fällen (sofern mir bekannt) ist er publizistisch in Erscheinung getreten: The Thirtieth Canadian Correspondence Chess Championship, 1974-5 (1975) und The Games of Daniel "Abe" Yanofsky (1997). Ein Foto von Ken finden Sie auf S. 81 des 2002 erschienenen Buches ICCF GOLD 50th Jubilee Celebration (1951-2001).
Am gleichen Tage konnte unser im doppelten Sinne jüngstes Mitglied seinen Geburtstag feiern, denn Lawrence Totaro ist gerade erst als KWA-Mitglied aufgenommen worden und mit erst 23 Jahren gleichzeitig unser KWA-Junior. Lawrence kommt aus dem weltberühmten Spielerparadies Las Vegas, seine Spezialität ist nach eigenem Bekunden die Authentifizierung von Autographen. Auf seiner Website finden Sie zahlreiche Fotos, Autographen und Schach-Memorabilia von höchster Seltenheit, ein Besuch lohnt sich!
Der nächste auf unserer Geburtstagsliste ist eine bekannte Größe in der deutschen Schachszene, Johannes Fischer aus Berlin wurde am 12. September 41 Jahre jung. Beruflich ist er als freier Übersetzer, Dolmetscher und Journalist tätig, und den meisten KWA-Mitgliedern dürfte er als Redakteur der "Kulturellen Schachzeitung" KARL vertraut sein, denn es erscheint keine Ausgabe dieses Magazins ohne Kolumnen, Beiträge zu Schwerpunktthemen, Essays oder Rezensionen aus seiner schwungvollen Feder (KARL war 18 Jahre lang eine Vereinszeitschrift der Schachfreunde Schöneck, bis "er" ab Heft 2/2001 in vierteljährlicher Erscheinungsfrequenz der Allgemeinheit zugänglich wurde). Zahlreiche weitere lesenswerte Artikel von J. F. finden Sie in der KARL-online-Kolumne. Daneben ist FIDE-Meister Johannes Fischer auch als Schachspieler aktiv, denn er verstärkt seinen Verein SC Leipzig-Gohlis in der 2. Bundesliga. Ein ausdrucksvolles Foto von "J. F. am Brett" können Sie in einer empfehlenswerten online-Rezension von Harald Fietz entdecken.
In das nördlichste deutsche Bundesland gehen unsere nächsten Grüße, Hanspeter Suwe (hps) konnte am 13. September in Winsen/Holstein seinen 56. Geburtstag feiern. Schon früh hatte sich der anfängliche Partiespieler dem Problemschach zugewandt, wobei sich eine besondere Vorliebe für "Rochade-Probleme" entwickelte. Die Leidenschaft für diese Schachbesonderheit "0-0/0-0-0" hat ihn nie mehr verlassen, wie u. a. seine Herausgebertätigkeit (unterstützt von 2 weiteren Mitstreitern) bei König & Turm seit 2000 bezeugt – wir haben diese Zeitschrift bereits kurz auf unseren Publikationsseiten gewürdigt. Einige weitere seiner "Engagements" im Problemschach können hier nur kurz erwähnt werden: seine "unvollendete" (weil ungeordnet verbliebene) Sammlung von ca. 14.000 Rochade-Problemen; seine Redakteurstätigkeit bei der Schwalbe (Ende 1976 bis 1979) in der Kategorie "Experimentelles Schach" – so wurde damals zeitweilig das Märchenschach genannt; und die Herausgabe des Rochade-Magazins "0-0", dieser Vorgänger von "K & T" erlebte (ab 1978) 11 Ausgaben. Mit historischer Schachliteratur wurde er erstmals durch den unvergessenen Hamburger Problemisten Hans Klüver bekannt, für hps der Anstoß, sich eingehend schachhistorischen Forschungen über die Genese der Rochade zuzuwenden – auch dies ein Feld, das ihn bis heute beschäftigt. Beruflich ist hps tätig als Lehrer/Konrektor einer Grundschule in Norderstedt, und man wundert sich, dass er noch Zeit für außerschachliche Hobbys findet – hierzu gehören Bergwandern, Literatur (vor allem Marcel Proust) und Musik (Jazz). Mehr über hps können Sie durch die Lektüre seines Selbstporträts in Caissas Schloßbewohner 3 (1986) erfahren, ergänzend hierzu "K & T" Nr. 3 / 2000, S. 97-98.
Wir kommen nun zu einem der drei Großmeister in KWA-Reihen, Raj Tischbierek blickte am 24. September auf 42 Jahre zurück. Der gebürtige Leipziger, der als zweifacher DDR-Meister (1987 und 1990) erfolgreich war, ist später vor allem auf publizistischem Gebiet hervorgetreten: seit 1991 ist er Chefredakteur der Zeitschrift Schach, die Anfang 1997 die "vereinigten Magazine" Deutsche Schachzeitung - Deutsche Schachblätter - Schach-Report absorbierte. Seit 2000 erscheint Schach – Die Zeitschrift mit Tradition und Anspruch – im Berliner Exzelsior Verlag, der im Jahre zuvor von Raj Tischbierek gegründet worden war. Die zeitraubende Redaktionstätigkeit lässt ihm naturgemäß wenig Zeit für die aktive Teilnahme an Schachturnieren, zumal er auch noch für seinen Verein SC Kreuzberg in der 1. Bundesliga antritt.
Raj Tischbierek hat als Autor zwei Bücher veröffentlicht: Sternstunden des Schachs. 30 x Olympia. London 1927 – Manila 1992 (Berlin 1992) – dieses Werk haben wir bei unseren Mitglieder-Publikationen kurz vorgestellt; sowie das treffliche Turnierbuch zum SKA-Turnier München 1994 (Berlin 1994). Als Herausgeber und Bearbeiter hat er zudem die 4-bändige Reihe ATTACKE – Das Beste vom Sowjetschach/Schach der Sowjets (Berlin 1991-2) mitgestaltet. Vom Exzelsior Verlag sind bisher zwei interessante Buchprojekte realisiert worden, wir sind zuversichtlich, dass auch das dritte, nämlich die von der KWA initiierte/vorbereitete Zukertort-Biographie, auf das besondere Interesse der Sammler-Gemeinde stoßen wird.
Nur einen Tag später konnte unser neues Mitglied John Donaldson in San Francisco seinen Ehrentag begehen, er wurde am 25. September 46 Jahre. Noch in diesem Sommer hat ihn unser Sekretär Michael Negele im Mechanics’ Institute besuchen können, dort nimmt IM John Donaldson als "Chess Room Director" eine führende Position ein (Michael wird über diesen Besuch sicherlich noch auf seiner Mitglieder-Website berichten). Auch dass dieses Institut den ältesten Schachklub der USA beherbergt - der Mechanics' Chess Club wurde 1854 gegründet! - sei hier zumindest erwähnt. Eine kurze Biographie von John (mit Foto) gibt Aufschluss über die wichtigsten Stationen seines (Schach-)Lebens und erspart mir weitere Ausführungen. Zahlreiche Veröffentlichungen in Buchform haben seinen ausgezeichneten Ruf als Schachautor im In- und Ausland begründet, die hier beigefügte Liste seiner bisherigen Schachpublikationen (ohne Gewähr auf Vollständigkeit!) beeindruckt nicht allein durch ihren Umfang. Bezeichnend, dass John 1994 in den USA zum Schach-Journalisten des Jahres gewählt wurde ...
Allen Jubilaren herzliche Glückwünsche!