'Winterspiele' in Wijk

Regionales holländisches KWA-Treffen mit internationaler Beteiligung - Wijk aan Zee 2009

Wie schon in den Vorjahren war auch diesmal der Besuch des Corus-Turniers verknüpft mit einem regionalen Treffen unserer Vereinigung, das für den Samstag des letzten Februar-Wochenendes anberaumt worden war. Für zwei der drei deutschen Teilnehmer, Michael Negele und den Berichterstatter (R.B.), stand noch ein vorheriger Besuch in der Königlichen Bibliothek Den Haag auf dem Programm, der vor allem weiteren Recherchen im Rahmen des Laskerbuch-Projektes dienen sollte. Nur so viel sei verraten: die Foto-Ausbeute, die sich aus den Rueb-Scrapbooks ergeben hat, kann als geradezu sensationell bezeichnet werden.

Im Bild: Mittelalterliches Schachmotiv an der Wand
Im Bild: Mittelalterliches Schachmotiv an der Wand

Der überwiegende Teil der Schachliteratur liegt heute in geschlossenen Archiven oder Magazinen vor. Eine Einsicht ist teilweise über eine Ausleihe, teils nur noch über Mikrofilme möglich.

Am Samstagvormittag stand ein Treffen mit unseren holländischen Freunden Bob van de Velde und Peter de Jong an, schließlich gab es bei Bobs Bridge-Beitrag zur Lasker-Biographie noch viele kleine Punkte abzuklären. Peter de Jongs Beitrag zu "Lasker in Holland" konnte bereits in einem äußerst ansehnlichen Layout bewundert werden, der Autor zeigte sich sehr angetan.

Vor dem Corus-Plakat: Ralf Binnewirtz und Bob van de Velde
Vor dem Corus-Plakat: Ralf Binnewirtz und Bob van de Velde

Am frühen Nachmittag dann Aufbruch nach Wijk, den Auftakt zur vorletzten Runde haben wir knapp verpasst - unsere Besprechung vom Vormittag hatte sich etwas länger hingezogen als zunächst beabsichtigt.

Für die Beobachtung des Turniergeschehens einschließlich Rahmenprogramm blieb nur begrenzt Zeit, da unser regionales KWA-Treffen mitsamt Büchermarkt den größeren Teil des Nachmittags beanspruchte. Trotzdem haben wir zahlreiche Schnappschüsse aus dem Turniersaal mitgebracht, eine Auswahl ist hier in zwei Bildergalerien zusammengestellt: Galerie I / Galerie II (25 + 23 Fotos). In der vorletzten Runde waren etliche Spieler sichtlich angespannt, manche wanderten unruhig in der Spieler-Zone umher ...

Ein Blick auf die Turnierszene
Ein Blick auf die Turnierszene

Eine weitere Bildergalerie (17 Fotos) soll unser internes Treffen beleuchten, das im Kommentatoren-Zelt stattfand. Zwei holländische Mitglieder (Jan van Reek und Hans Engberts) waren zwar nach einer kurzen Stippvisite nicht mehr dabei, trotzdem kamen wir noch auf die beachtliche Zahl von 11 Mitgliedern (Ralf Binnewirtz, Bert Corneth, bernd ellinghoven, Calle Erlandsson, Gunnar Finnlaugsson, Guy van Habberney, Michael Negele, Henri Serruys, Per Skjoldager, Jurgen Stigter, Bob van de Velde), als Gast war zudem der schwedische Schachjournalist Lars Grahn mit von der Partie.

Kleines Vorstandstreffen nach dem Büchermarkt; nicht im Bild sind (Fotograf) Michael Negele und Bert Corneth.
Kleines Vorstandstreffen nach dem Büchermarkt; nicht im Bild sind (Fotograf) Michael Negele und Bert Corneth.
Die Broschüre zum Studien-Kompositionsturnier (printed by -be- à aix-la-chapelle)
Die Broschüre zum Studien-Kompositionsturnier (printed by -be- à aix-la-chapelle)

Im Anschluss an unsere Diskussionsrunde konnten wir gerade noch der Abschluss-Präsentation zum ersten "Corus Endgame Studies Day" beiwohnen, hierzu ebenfalls eine kleine Bilderserie (8 Fotos). Im Lösungswettbewerb konnte völlig überraschend der 18-jährige Holländer Twan Burg den ersten Preis gewinnen, er distanzierte sogar recht deutlich den favorisierten GM John Nunn und andere Löser-Cracks (siehe auch den Kurzbericht von Yochanan Afek auf der Corus-Website).

Ein nochmaliges Aufsuchen des Turniersaales wurde dann Michael Negele zum Verhängnis, denn sein Handy klingelte unerwartet (er war in dem Glauben, es ausgeschaltet zu haben). Selbstredend war der Schiedsrichter umgehend zur Stelle und Michael musste eine unfreiwillige Spende entrichten - ganze 10 € wanderten in den Bußgeld-Topf.

Zum Abschluss des Tages dinierte der verbliebene "harte Kern" von acht Teilnehmern im nahe gelegenen Horse Club-Restaurant:

Noch sitzt man auf dem Trockenen ... (rechts Lars Grahn) Am Nachbartisch im Hintergrund Wassili Iwantschuk, etwas besser erkennbar auf der nachstehenden Ausschnittvergrößerung.
Noch sitzt man auf dem Trockenen ... (rechts Lars Grahn) Am Nachbartisch im Hintergrund Wassili Iwantschuk, etwas besser erkennbar auf der nachstehenden Ausschnittvergrößerung.

Das Ergebnis von Wassili Iwantschuk in diesem Elite-Turnier (am Ende Platz 11) war betrüblich, auch an diesem vorletzten Spieltag hatte es nur zu einem frühen Remis mit den weißen Steinen gegen Dominguez gereicht.

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