Wijk aan Zee am "WC-Day"

von Michael Negele

- und von Topalow-Kramnik "nichts zu sehen" ...

(Ein eher launiger Kurzbericht von M.N.)

Nach einem angenehmen vorabendlichen Aufenthalt im Hause Corneth stürmt bei blauem Himmel der liebe Bert an wehenden Fahnen vorbei vom Parkplatz am "Corus-Pavillon" zum "Örtchen des Geschehens", dem Turniersaal "De Moriaan".

Zeit für das obligatorische Foto vor dem auch diesmal sehr futuristischen Turnierplakat musste sein - Schach im Griff des Roboters.

Im Foyer immerhin drei Büchertische - Eldorado jedes Sammlers - unser Mitglied Frans Hoynck van Papendrecht - Mitarbeiter der Buchhandlung van Stockum in Den Haag - hatte "reichlich gedeckt".

Dann wurde es eng - das Match der Kontrahenten von Elista fand nicht im "rest room" statt, sondern inmitten dieser Menschentraube - von Fotografen versteht sich. Einen daumenlutschenden Danailov mit abgefingerter Brille konnte ich aber nicht ausmachen, ebenso hing nirgendwo ein LAN-Kabel aus der Decke ...

... Radjabov und Motylev schienen ganz unbeeindruckt ihren spannenden Königsinder zu eröffnen.

Mit etwas mehr Abstand war die Sicht auf die A- und B-Gruppe des Großmeisterturniers auch nicht besser, doch machte ich unter den "Zehnkämpfern" einen guten alten Bekannten unserer Treffen in Amsterdam und La Tour-de-Peilz aus ...

... Alain Fayard aus Paris, der gerade sorgfältig seinen fünften Zug notiert, leider haben ihm die Fans von der KWA nicht viel Glück in dieser Partie gebracht.

Da es mit den Fotos der Superstars diesmal nichts wurde, hier nun einige Impressionen aus der C-Gruppe ...

... wo sich der Jungstar mit dem unaussprechlichen Namen Nepomniachtchi vom polnischen "Altmeister" Krasenkow noch in der letzten Runde abfangen ließ.

Der junge Russe unterlag einer hübschen jungen Dame namens Kosintseva sang- und klanglos, vielleicht hatte er zu sehr zur B-Gruppe geschielt und seine Kontrahentin dann doppelt gesehen ...

Weitere Fotoberichte zum Corus-Turnier finden Sie bei ChessBase und auf Gerhard Hunds Website.

Im Analysenzelt war ebenfalls Hochbetrieb - und mit Hans Ree und Robert Hübner wurden zwei "old stars" des Hoogoven-Turniers aufgeboten: Hübner war immerhin zuletzt noch 1996 dabei, Ree gar 1986. Begrüßt und vorgestellt wurden die Kommentatoren durch Dolf Vos, den Vorsitzenden des Organisationskomitees.

Hübner & Ree als Kommentatoren Unser stärkster Meister nach Emanuel Lasker überzeugte durch seine hervorragenden Kenntnisse der holländischen Sprache, aber auch durch die präzise Analyse der rasch "auf kaputt" stehenden Partie van Wely - Svidler – kaum zu glauben wie der "Held vom Freitag" am Samstag einging.

Zur Website www.mattenschaakverhalen.nl/...

Jurgen Stigter konnte natürlich der neuen Zeitschrift "Matten" von Dirk Jan ten Geuzendam, Allard Hoogland und Rob van Vuure nicht widerstehen - den Schachgeschichten mit dem mehrdeutigen Titel (Mattsetzen und Verprügeln, was ja bisweilen das Gleiche bedeutet.) kann man auch mit geringen Kenntnissen des Holländischen folgen - aber aufgepasst: Es gibt keine Partien, auch kein einziges Diagramm.

Da die Großmeister zu diesem Zeitpunkt noch immer dicht umlagert waren, habe ich mich in der Turnierkneipe "Cafe De Zon" bei den wahren Schachliebhabern umgesehen ...

Dann gegen 18 Uhr doch noch ein paar Schnappschüsse vom A- und B- Turnier - leider ohne Blitz und deshalb eher unscharf ...

... Topalow hatte kurz zuvor Kramnik den letzten Bauern überlassen, dann ein Remis ohne Handschlag vereinbart, kurz danach leerte sich der Turniersaal.

T. Kosintseva brütet noch über dem Brett.

Uns, Bernd Schneider, meine freundlichen Fahrer und Jurgen Stigter trieb es nun in den "Horse Club", wo ein opulentes Dinner einen gelungenen Kurzbesuch abrundete - bis 2008, wenn wieder "Corus" oder dann wohl "Tata" nach Wijk aan Zee rufen.

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