Mitgliedertreffen in Amsterdam

Amsterdam ist eine Reise wert ... (Bericht von Michael Negele)

Amsterdam ist eine Reise wert ...

Jahrestreffen der Ken Whyld Association im Max Euwe-Centrum war ein großer Erfolg.

Unser zweites Mitgliedertreffen seit unserer Gründung in Braunschweig fand vom 15.09. bis 17.09.2005 im Max Euwe-Centrum ("MEC") in Amsterdam statt. Der Veranstaltungsort erwies sich als ideal, vor allem war die Gastfreundschaft und die professionelle Vorbereitung von Eveline Dirksen und ihrem Team kaum zu überbieten.

Hans-Jürgen Fresen, Otto Hutter und Norbert Fieberg vor dem "Hotel Stigter".
Hans-Jürgen Fresen, Otto Hutter und Norbert Fieberg vor dem "Hotel Stigter".

Großer Dank gilt Jurgen Stigter, der sich nicht nur zusammen mit Prosper Verwilligen um die Erstellung unseres Ken Whyld Schaukastens bemühte, sondern auch wieder vielen Schachfreunden eine Bleibe in seinem Haus und seinem "Laden" bot.

Weitere Fotos von unserem Auftakt-Treffen am Donnerstagnachmittag und vom abendlichen Dinner finden Sie in unserer ersten Bildergalerie.

Verglichen zum Treffen in Forchheim, das mit kaum 2 Tagen von vielen als zu kurz empfunden wurde, war die Zeit in Amsterdam mit fast 3 Tagen sehr gut bemessen. War der erste Nachmittag und Abend eher durch das gegenseitige Kennenlernen und Gespräche geprägt, einschließlich des sehr schönen Dinners im Holland-Casino, kann man den Besuch in der Königlichen Bibliothek von Den Haag mit Recht als einen Höhepunkt unserer kurzen Vereinsgeschichte bezeichnen.

Mit dem Zug ging es von Amsterdam nach Den Haag. Aus unserer KWA-Runde sind Frau Sanvito, Jörg Abramowski, Ralf Binnewirtz, Tomasz Lissowski, Frau Fayard, Michael Negele, Alessandro Sanvito und Alain Fayard zu erkennen.
Mit dem Zug ging es von Amsterdam nach Den Haag. Aus unserer KWA-Runde sind Frau Sanvito, Jörg Abramowski, Ralf Binnewirtz, Tomasz Lissowski, Frau Fayard, Michael Negele, Alessandro Sanvito und Alain Fayard zu erkennen.

Wir wurden außerordentlich intensiv und kompetent betreut, vor allem die Vorstellung der Scrapbooks von Alexander Rueb war für uns alle ein einmaliges Erlebnis.

Die wiederentdeckten Scrapbooks des ersten FIDE-Präsidenten lassen jedes Sammlerherz höher schlagen: hier finden sich zahllose historische Fotos, Zeichnungen, Dokumente, Autographen, Zeitungsausschnitte und andere Unikate.

Unsere Bildergalerie Nr. 2 kann hiervon nur einen kleinen Bruchteil widerspiegeln.

Unser Dank geht an Jan-Maarten de Booij, der die Einführung gab und zusammen mit Mischa Andriessen die allgemeine Führung besorgte, und natürlich an Henk Chervet und Ron van der Schee, die uns die Sammlung Niemeijer/van der Linde vorstellten.

Mit großer Freude konnten wir ein vom Autor signiertes Exemplar vom "Großmeister aus Lublin" der Königlichen Bibliothek übergeben, nachdem Tomasz Lissowski und Michael Negele schon zuvor im Depot den richtigen Platz dafür gefunden hatten.

Eine Reihe weiterer Fotos aus der Königlichen Bibliothek zeigen wir in unserer dritten Bildergalerie.

Der anschließende Besuch im Schachdepot der Buchhandlung van Stockum war sicherlich genau das Richtige, um nach soviel "unerreichbaren Schätzen" auch wieder die eigene Sammlung zu bereichern.

Ab 18 Uhr füllte sich das Max Euwe-Centrum buchstäblich bis zum letzten Platz, unter den Gästen auch GM Genna Sosonko, der sich sehr für die Aktivitäten unseres Vereins interessierte. Nachdem Jurgen Stigter die Ken Whyld Ausstellung eröffnet und den Inhalt des Schaukastens erläutert hatte - für alle die bis März 2006 keine Gelegenheit haben, ins MEC zu kommen, bietet eine kleine Dia-Schau einen Einblick - erinnerte Alessandro Sanvito mit sehr persönlichen Worten an seinen langjährigen Freund Ken Whyld.

Genna Sosonko und Andreas Saremba tauschen sich aus (zum Thema Lasker?), links Bert Corneth, dahinter ein durstiger Ralf Binnewirtz.
Genna Sosonko und Andreas Saremba tauschen sich aus (zum Thema Lasker?), links Bert Corneth, dahinter ein durstiger Ralf Binnewirtz.

Jurgen Stigter verteilte zu seinem Kurzvortrag ein dreiteiliges "Handout":

"Ken Whyld Remembered"
Exhibition in the Max Euwe Centre ... (jpg-Datei)

The KWA. An introduction.
(jpg-Datei)

Nachruf aus Board Game Studies 6, 2003:
Ken Whyld, 6 March 1926 - 11 July 2003

Prosper Verwilligen und Jurgen Stigter verkosten "zwischendurch" einen Rosé.
Prosper Verwilligen und Jurgen Stigter verkosten "zwischendurch" einen Rosé.

Alessandro Sanvito erinnert an Ken Whyld, hier der Wortlaut seines Vortrags (pdf-Datei).

Das Ehepaar Sanvito konnte in diesem Jahr die Rubinhochzeit (40. Hochzeitstag) feiern - u. a. mit ihrem Besuch in Amsterdam.

Die KWA gratuliert herzlich zu diesem besonderen Jubiläum!

Ein Blick auf das gespannte Auditorium - im Hintergrund von links die Freunde vom Max Euwe-Centrum: Frau Parvin Kazemi, Frau Lot Zwolsman sowie Thomas van Beckum und natürlich ganz rechts (neben Genna Sosonko) die unermüdlich um unser Wohl bemühte Eveline

Besondere Freude machte uns dann Dr. Ulrich Schädler vom Musée Suisse du Jeu in La Tour-de-Peilz, denn seinen Vortrag über das Museum und die dort befindliche Bibliothek unseres Freundes Ken hatten wir gar nicht auf der Agenda. Mit großem Applaus haben wir seine Einladung, im nächsten Jahr unsere Mitgliederversammlung am Genfer See zu veranstalten, angenommen.

Ulrich Schädler, Direktor des Schweizerischen Spiel-museums, mit einer reizvollen Vorschau auf den Veranstaltungsort in 2006.
Hier seine Präsentation als ppt-Datei (5,6 MB!).

Den genauen Termin - 18. bis 20. Mai 2006 - hat er uns nachträglich mitgeteilt.

Weitere Informationen zum Museum entnehmen wir dem in Amsterdam verteilten viersprachigen Faltblatt (bitte die Vorschaubilder unten anklicken) sowie der Website www.museedujeu.com.

Auch Tomasz Lissowski und Godehard Murkisch finden Anknüpfungspunkte.
Auch Tomasz Lissowski und Godehard Murkisch finden Anknüpfungspunkte.

Mit Interesse verfolgten die Anwesenden dann die Forschungsergebnisse unseres Freundes Tomasz Lissowski, der zusammen mit seiner Tochter den weiten Weg von Warschau über Berlin (Dort Vorstellung unseres Zukertort-Buches zusammen mit Cezary Domanski, Thomas Lemanczyk und Raj Tischbierek bei der Emanuel Lasker Gesellschaft am 14.09.2005.) nach Amsterdam nicht scheute. Tomasz berichtete über Achilles Frydman und seine Erkrankung - angeblich ein "Flitzer" unter den Schachmeistern.

Tomasz Lissowski hat den Inhalt seines Vortrags in einer zweiteiligen Präsentation festgehalten:
Encephalitis lethargica Part 1
Encephalitis lethargica Part 2
(pdf-Dateien; 7,8 MB + 2 MB!)

Im Anschluss gab Andreas Saremba ein paar Informationen zur Lasker-Gesellschaft und warb für die schöne Broschüre zum Lasker-Haus [Foto oben], bevor Michael Negele über den "Fund" des dritten Teiles von Jacob Halpern's "Chess Symposium" berichtete. (Hierzu Michaels kurze Präsentation als pdf-Datei sowie eine ergänzende Bilderserie und einige Scans. Siehe unten.)

Michael Negele, Jurgen Stigter und Toni Preziuso beim Pausen-Snack.
Michael Negele, Jurgen Stigter und Toni Preziuso beim Pausen-Snack.

Danach gab es reichlich Champagner (angeblich Ken Whyld’s Lieblingsgetränk), bevor man einen schönen Abend im indonesischen Restaurant beschloss.

Heftiger Andrang bei Michael Negele auf dem MEC-Büchermarkt - links im Bild Tomasz Lissowski und René van der Heijden, rechts ein Gast, Herr Jongstra.
Heftiger Andrang bei Michael Negele auf dem MEC-Büchermarkt - links im Bild Tomasz Lissowski und René van der Heijden, rechts ein Gast, Herr Jongstra.

Der Samstagmorgen lockte bei strahlendem Wetter viele Mitglieder und Gäste schon um 10 Uhr wieder ins Max Euwe-Centrum, das freundlicherweise den für Ende November geplanten Büchermarkt vorverlegt hatte. Der designierte Vorsitzende hatte dabei alle Hände voll zu tun, nicht nur unser Zukertort-Buch fand reißenden Absatz. Rundum gab es nur zufriedene Gesichter zu sehen, die Preise waren fair und viele interessante Bücher fanden neue Besitzer.

Einige ergänzende Fotos sind in unserer Büchermarkt-Galerie zu finden.

Ein Großteil der Teilnehmer am Büchermarkt formierten sich zum Gruppenfoto vor dem Max Euwe-Centrum.
Ein Großteil der Teilnehmer am Büchermarkt formierten sich zum Gruppenfoto vor dem Max Euwe-Centrum.

Um so erfreulicher, dass auch ab 14:30 Uhr zu unserer Mitgliederversammlung das Max Euwe-Centrum wieder an die Grenzen seines Fassungsvermögens gelangte. Der alte und neue Vorstand bemühte sich, die Formalien (Satzungsänderung) so zügig wie möglich zu erläutern, zuvor nahm die Versammlung nochmals einen stillen Abschied von unserem Freund Hubert Petermann.

Vorab präsentierte Michael Negele den Teilnehmern die Agenda der diesjährigen Versammlung.

Unser Ex-Schatzmeister Hans Engberts (vorne rechts) verfolgt mit Interesse das Geschehen ...
Daneben Pierre Voss, Remco Heite und Andreas Saremba.

... während der neue Schatzmeister Peter Holmgren konzentriert die Runde der Mitglieder mustert.

Ein weiterer Höhepunkt unseres Treffens war sicherlich der Vortrag von Hans-Jürgen Fresen über "Peter Heinrich Holthaus und seine Schachbücher", eine überaus überzeugende Darstellung sehr früher deutscher Schachkultur.

Hans-Jürgen Fresen vor dem Auditorium - wir legen eine Kurzfassung seines Vortrags und die zugehörige Präsentation (0,7 MB) als pdf-Dateien vor.

Genna Sosonko, Eveline Dirksen und Yochanan Afek beobachten die Szenerie aus dem Hintergrund; davor ein von nächtlichen Exkursionen noch etwas müder Jörg Abramowski. Y. Afek, Partieschach-IM und bekannter Studien-Komponist, lebt seit über 10 Jahren in Hol
Genna Sosonko, Eveline Dirksen und Yochanan Afek beobachten die Szenerie aus dem Hintergrund; davor ein von nächtlichen Exkursionen noch etwas müder Jörg Abramowski. Y. Afek, Partieschach-IM und bekannter Studien-Komponist, lebt seit über 10 Jahren in Hol

Mit großem Interesse verfolgten die Mitglieder dann die Ausführungen von Andreas Saremba zu seinen Fortschritten bei der Konzipierung der Datenbank "Universal Bibliography of Chess" (UBoC). Sicherlich war hier die Zeit zu knapp für eine ausführliche Diskussion, wir wollen aber in den nächsten Monaten unsere Arbeiten fokussieren, um ein lauffähiges "Sandbox"-System internetfähig zu machen.

14 screenshots mit kurzen Kommentaren zu einigen Bildern stellte uns Andreas Saremba zur Verfügung (0,9 MB; pdf-Datei).

Aus Ungarn angereist war Tamás Erdélyi, er präsentierte einige Schach-Gemälde; der "Original-Capablanca" (Foto unten) wechselte alsbald den Besitzer, er ging an einen uns allen gut bekannten holländischen Sammler.

Nach der Pause dann der mit Spannung erwartete Vortrag von Tim Harding über seine Forschungen zur "Geschichte des Fernschachs in Großbritannien im 19. Jahrhundert". Tim ist vielen als fleißiger Autor von Schachliteratur bekannt (siehe Tim's Bücherliste), doch dass er so ernsthaft Geschichtsforschung (einschließlich eines Studiums) betreibt, war mir neu.

Tim Harding beim Plenarvortrag -
seine Präsentation (1,1 MB) und sein Handout geben wir im pdf-Format weiter [mit einigen zusätzlichen FS-Partien (jpg-Datei)].

Ein verschmitzt lächelnder Alain Fayard vor dem Zugang zum "stillen Örtchen" im MEC
Ein verschmitzt lächelnder Alain Fayard vor dem Zugang zum "stillen Örtchen" im MEC

Anschließend erfolgte ein Blick in die Zukunft, was unsere neuen Buchprojekte und die geplanten Treffen betrifft. [Hier sei noch eine kurze Zusammenfassung (nur in Englisch) zum "Bellucci-Projekt" - Bibliographie der Festschriften deutscher Schachklubs - eingefügt.]
Peter Holmgren stellte ein regionales Treffen der skandinavischen Mitglieder in Kopenhagen im April 2006 in Aussicht.

Ein letzter Blick auf unsere Teilnehmer (in der vorderen Reihe: Hans-Jürgen Fresen, Norbert Fieberg, bernd ellinghoven, Alessandro Sanvito und Bert Corneth)
Ein letzter Blick auf unsere Teilnehmer (in der vorderen Reihe: Hans-Jürgen Fresen, Norbert Fieberg, bernd ellinghoven, Alessandro Sanvito und Bert Corneth)

Am Ende gab es dann noch einen kleinen Umtrunk im Max Euwe-Centrum und ein Abschiedsessen für alle, die Amsterdam noch nicht am Abend verlassen wollten.

Zwei Grußkarten mit den Unterschriften sämtlicher Teilnehmer gingen an unser Senior-Mitglied Dr. Jean Mennerat
Zwei Grußkarten mit den Unterschriften sämtlicher Teilnehmer gingen an unser Senior-Mitglied Dr. Jean Mennerat

Weitere Schnappschüsse aus der Mitgliederversammlung sind in unserer abschließenden Foto-Galerie enthalten.

Meinen persönlichen Dank möchte ich an alle richten, die den zum Teil weiten Weg (Jörg Abramowski kam aus Beijing/China zu uns.) nach Amsterdam nicht gescheut haben und durch ihre gute Laune zum Gelingen unseres Treffens beigetragen haben. Sehr geholfen hat uns Eveline Dirksen und ihr Team, bestehend aus Frau Parvin Kazemi, Frau Lot Zwolsman, Frau Carolien Lesger - sie erstellte unsere hübschen "badges" - und last but not least Freek Haverman, dem "Barkeeper"; aber auch Ralf Binnewirtz, der wie immer die Vorträge zuvor elektronisch aufbereitete, gebührt ein Dank.

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