Jubilare/Geburtstage des Monats Februar 2007
In diesem Monat starten wir unsere Geburtstagsgrüße in Südamerika, als einer der wenigen KWA-Mitglieder und einziger Länder-Repräsentant auf diesem Sub-kontinent ist uns Juan Sebastian Morgado aus Buenos Aires bestens bekannt, denn er war bereits auf unserer Gründungsveranstaltung in Braunschweig 2003 mit von der Partie: am 2. Februar konnte er nun auf volle 6 Jahrzehnte zurückblicken. Vorgestellt hatten wir ihn schon in unserer 2004-Kolumne, inzwischen arbeitet Juan (zusammen mit seinem Koautor G. Gomez) an einer Schachgeschichte Argentiniens, deren erster Band (Geschichte bis 1925) in Vorbereitung ist. Unser Fernschach-Großmeister (GMC-Titel 1983) hat – dies war wohl sein größter Turniererfolg – den 2. Platz bei der Fernschach-Weltmeisterschaft 1978-1984 errungen, und im so apostrophierten stärksten FS-Turnier aller Zeiten, dem Massow-Memorial 2001, belegte er einen ehrenvollen 4. Platz (ohne Verlustpunkte). In den vergangenen Jahren ist er auch öfters als Autor von eröffnungstheoretischen Artikeln (z.B. in den NiC Yearbooks) sowie als Übersetzer von Schachbüchern ins Spanische hervorgetreten.
Direkt als Jubilar können wir Neu-Mitglied "Jimmy" James Bernard Adams aus dem britischen Hoddesdon begrüßen, er hat ebenso das 6. Lebensjahrzehnt vollendet (am 7. Februar). Neben einer ersten Vorstellung nach seinem KWA-Eintritt haben wir auch kürzlich seine umfangreiche schachliterarische Tätigkeit im Rahmen unserer Mitgliederpublikationen gewürdigt, ein persönliches Kennenlernen ist für diejenigen möglich, die im Juni dieses Jahres das regionale Treffen der UK-Mitglieder in London besuchen.
Es geht international weiter - eine russische Schachlegende steht nun auf unserer Geburtstagsliste, Juri Lwowitsch Awerbach konnte am 8. Februar seinen 85. Geburtstag begehen. Anlässlich seines Ehrentages ist bereits manche Hommage im Internet erschienen, wie verweisen hier lediglich auf André Schulz’ Beitrag bei ChessBase: 85 Jahre Yuri Averbakh. Als Ergänzung zu unseren eigenen Grüßen aus den letzten Jahren mag der interessante Eintrag bei Wikipedia gelten, und ebenso möchten wir an einige Interviews erinnern, die unser Jubilar im Laufe der Zeit gegeben hat: so in Dirk Jan ten Geuzendam’s The Day Kasparov Quit (2006) und "online" das Interview von Dagobert Kohlmeyer "Wir erleben einen Generationswechsel im Weltschach" sowie von Taylor Kingston im ChessCafe "Yuri Averbakh: An Interview with History", Part 1 / Part 2.
Unserem vitalen Senior-Mitglied rufen wir zu: ad multos annos!
Einer der jüngsten KWA-Mitglieder, Udo Güldner, ist vermutlich noch vielen im Gedächtnis von unserer ersten Mitgliederversammlung 2004 in Forchheim, wo er den Teilnehmern eine unterhaltsame Stadtführung bescherte. Er konnte am gleichen Tage seinen Geburtstag feiern wie Juri Awerbach, hat aber erst die runde "30" erreicht (dies wird ihn sicherlich froh stimmen). Über seine schach-publizistische Arbeit hatten wir ebenfalls vor 3 Jahren an dieser Stelle berichtet (siehe auch die Mitgliederpublikationen), als Vorstandsmitglied (Pressewart und 1. Jugendleiter) des SC Forchheim war und ist er weiterhin stark eingebunden in Vereinsaktivitäten: so hat er – gemeinsam mit seinem Klubkollegen (und unserem Mitglied) Rudolf Glenk – im April 2005 die XII. Internationale Deutsche Meisterschaft im Lösen von Schachproblemen (zugleich 29. Deutsche Meisterschaft) organisiert, und auch an der Vorbereitung zum 54. Mittelfränkischen Schachkongress kurz zuvor (März 2005) sowie an der zugehörigen Festschrift hat er mitgewirkt.
Bei dieser Gelegenheit dürfen wir die Problemfreunde unter Ihnen auf das diesjährige Schwalbe-Treffen hinweisen, das voraussichtlich am ersten Oktober-Wochenende in Forchheim stattfinden wird - wieder einmal sind die organisatorischen Fähigkeiten unserer Forchheimer Freunde gefragt ...
Nach Wellesley, Massachusetts geht unser nächster Geburtstagsgruß, denn Calvin G. Hori, der am 11. Februar auf 53 Jahre kam, debütiert diesmal in unserer Kolumne. Beruflich ist er als Leiter der Hori Capital Management, Inc. (Anlagen für Privatkunden) tätig, von seinen schachlichen Aktivitäten wissen wir, dass er vor allem bemüht ist, seine Schachbücher-Sammlung weiter wachsen zu lassen [selbst auf die Gefahr hin, seine Frau damit in den Wahnsinn zu treiben :-)]; zudem ist er wohl noch ein wenig aktiv als Spieler und Mitglied des MetroWest Chess Club - auf deren Webseiten entdeckten wir seinen Bericht über einen Simultan-Abend mit Garri Kasparow An Evening with Garry Kasparov sowie eine zugehörige Bildergalerie.
Erstmals vertreten bei unseren Geburtstagen ist auch unser Mitglied aus Mailand, Carlo Alberto Pagni, er hat seinen 76. Geburtstag am 13. Februar begangen. Ein kurzer Lebenslauf sowie eine Liste seiner Schach-Veröffentlichungen enthält das von ihm selbst erstellte Curriculum vitae, von den nicht-italienischen KWA-Mitgliedern haben ihn nur wenige persönlich kennen gelernt (siehe das Treffen in Turin 2006 anlässlich der Schacholympiade). Nach wie vor ist das Fernschach und die historische Recherche zu diesem sein bevorzugtes Metier, wie auch unser Eintrag bei den Mitgliederpublikationen belegt. Seine Correspondence Chess Bibliography 1822-2005 finden Sie weiterhin in unserem Mitgliederbereich unter den Hinweisen für Sammler ...
Ein Neu-Mitglied des letzten Jahres ist auch John Derek Beasley, der bekanntlich von der britischen Insel (Harpenden, Hertfordshire) kommt: er wurde 67 am 15. Februar. Der Mathematiker und Computer Consultant (nun im Ruhestand) hat sich, wie bereits bei unseren Mitgliederpublikationen hervorgehoben, vornehmlich dem Kunstschach und den Abarten des Schachs verschrieben, aber auch in der Mathematik hat er zwei populärwissenschaftliche Bücher verfasst [The Ins and Outs of Peg Solitaire (1985); The Mathematics of Games (1989)]. Auf schachlichem Gebiet waren und sind seine Aktivitäten so zahlreich, dass wir sie vermutlich nicht alle benennen können: so als langjähriger Studien-Kolumnist für das British Chess Magazine und das französische Problem-Magazin diagrammes; als Autor und Herausgeber der British Endgame Study News, desgleichen etlicher Problembücher [erwähnt sei hier nur A Selection of Chess Problems by Philipp Klett (1978)], auch in Verbindung mit historischen Recherchen [Some Problems by Auguste d’Orville ... (2. Aufl. 2005)]; als Übersetzer von Problemliteratur aus dem Tschechischen (!) [z. B. Depth and Beauty. The chess endgame studies of Artur Mandler (ARVES Book of the Year / 2003)]; als Mitarbeiter, Herausgeber und Sekretär der Zeitschrift Variant Chess (deren Website von seiner Frau Sue betreut wird); als Experte und Förderer des Schlagschachs, siehe nur sein A first survey of Losing Chess endgame material ... (1999) [diese Broschüre ist auch online (auf der Site von Fabrice Liardet) verlinkt], zudem hat John Beasley unzählige Artikel über diese und andere Schach-Varianten abgefasst; des weiteren sein Engagement als Bibliothekar der "British Chess Problem Society" (> Katalog); und nicht zuletzt hat er die Leitung des problemhistorischen Teils in Vlastimil Fialas Quarterly for Chess History übernommen (ab QCH Spring 9/2004). Außerdem war er Mitglied der britischen Mannschaft bei der Weltmeisterschaft im Problemlösen 1977 und 1978 sowie ein Leiter dieser Veranstaltung im Jahre 1994.
Besonders gefreut hat es uns, dass wir John zusammen mit seiner Frau direkt zu Beginn seiner Mitgliedschaft in La Tour-de-Peilz begrüßen durften, werfen Sie hierzu einen Blick zurück auf den 18./19. Mai 2006.
Nach drei Jahren ist auch unser Großmeister aus Irland wieder an der Reihe, Alexander Baburin beging am 19. Februar seinen 40. Geburtstag. Noch immer ist seine empfehlenswerte Homepage eine Quelle der Information und ein Forum der Kommunikation, ebenso erfreut sich sein "Baby", das täglich publizierte "e-zine" Chess Today, bester Gesundheit. In seinem Profile sowie einer weiteren online-Autobiographie erfahren sie fast alles über ihn selbst. Weitere aufschlussreiche Lesekost bietet das Interview von Hanon W. Russell Interview with Alex Baburin, in einem anderen Beitrag On FIDE President and Forthcoming Elections versucht Alex, etwas Licht in die dunklen Kanäle der Schachpolitik zu werfen.
Mit einem weiteren Jubilar beschließen wir die Februar-Kolumne, mein Freund und unser amtierender Vorsitzender Michael Negele ist am 22. Februar in die "Gemeinschaft der 50-Jährigen" aufgenommen worden – aber wie ich ihn kenne, wird er es mit Fassung tragen. Auch bleibt ihm wohl nicht allzu viel Zeit zum Nachdenken, denn seine dienstlichen Beanspruchungen haben im letzten Jahr spürbar zugenommen (bedingt durch die Bayer–Schering-Fusion). Umso erstaunlicher ist daher für mich das enorme Arbeitspensum, das er im Hobby(= Schach)-Bereich unentwegt leistet: als KWA-Vorsitzender leitet er seit 1½ Jahren die Geschicke unserer Vereinigung, eine Tätigkeit, die nicht immer nur mit positiven Erfahrungen verknüpft ist; er ist für seinen Verein Bayer Leverkusen regelmäßig als Spieler und Jugendtrainer aktiv und hat stets an der Vereinszeitschrift Tschaturanga mitgewirkt; weiterhin ist er mit zahlreichen Veröffentlichungen hervorgetreten: so hat er seit 3 Jahren (ab Heft 1/2004) jede KARL-Ausgabe mit einem Artikel bereichert und auch für die Zeitschrift Schach – Deutsche Schachzeitung ab 10/2005 eine Reihe hochwertiger Beiträge geliefert [Echolot I-II; Erlesene Geschichte(n) I-III]. Seine beliebten Streifzüge sind auf der eigenen Mitglieder-Website erfasst, auch hier war im letzten Jahr ein erfreulicher Zuwachs zu verzeichnen. Michaels jüngster erfolgreicher "Coup" war das fällige Update zur Sonja Graf-Biographie – sicherlich bereits von vielen registriert, es wurde sogar umgehend auf den ChessBase-Seiten verlinkt. Bleibt zu erwähnen, dass Michael auch noch die Projektführung für die ultimative Lasker-Biographie übernommen hat, deren Erscheinen zur nächsten Schacholympiade erwartet wird.
Lieber Michael, da du aufgrund etlicher Abbildungen auf unseren Seiten hinlänglich bekannt bist, möchte ich diesmal ein Foto beifügen, das eher Seltenheitswert hat: es zeigt ein hoffnungsvolles Jungtalent im Schach, das seinerzeit für die "SG Turm Trier 1877" aktiv war ...
(- womit jetzt auch deine Herkunft aus der ältesten Stadt Deutschlands, dem ehemaligen Augusta Treverorum, gelüftet ist).
Ich darf wohl alle KWA-Mitglieder einschließen, wenn ich dir für die kommenden Jahre und Jahrzehnte vor allem Gesundheit und den Erhalt deiner Schaffenskraft und –freude wünsche, auch die letztere ist ja nicht immer leicht zu konservieren. Dazu möge beitragen, dass du aus unseren (KWA-)Reihen die Unterstützung erfährst, die sowohl zu einer zufrieden stellenden Weiterführung deiner Arbeit als auch zum Überleben unserer Vereinigung in ihrer Gesamtheit unabdingbar ist.
(R.B.)
Herzlichen Glückwunsch!
PS: Alle bisherigen Geburtstagsgrüße finden Sie in unserem Archiv.