Jubilare des Monats Februar 2004
Wir eröffnen die monatlichen Gratulationen mit Juan Sebastian Morgado, unserem Länder-Repräsentanten für Süd- und Lateinamerika: der Internationale Fernschach-GM aus Buenos Aires konnte am 2. Februar seinen 57. Geburtstag begehen. Von Beruf Psychologe, ist er seit 1981 als Schachhändler und –verleger tätig. Zu seinen Hobbys gehört standesgemäß die Schachgeschichte. Zuletzt hat er mit einem verdienstvollen online-Artikel über die Gründung der KWA in Braunschweig/Wolfenbüttel unsere Vereinigung auch im spanischen Sprachraum Südamerikas bekannt gemacht; den Artikel finden Sie über unseren Link auf der Presse-Seite.
Karel Mokry feierte seinen 45. Geburtstag am 7. Februar. Seit 1984 Internationaler Großmeister, konnte er in den 80er Jahren etliche schöne Turniersiege verbuchen. Seinen Schachladen hat er 1991 in Bratislava (Slowakei) gegründet, nach der Spaltung der Tschechoslowakei zog er mit seiner Familie 1993 in seinen Geburtsort Prostejov (Tschechische Republik). Der ansehnliche Karel Mokry online chess shop ist über unsere Link-Seite leicht zu finden.
Juri Lwowitsch Awerbach konnte am 8. Februar auf stattliche 82 Jahre zurückblicken. Er ist als Internationaler Schach-Großmeister, Autor, Internationaler Schiedsrichter und auch Internationaler Richter für Schachkompositionen weltweit bekannt. Herausragend als Endspieltheoretiker, gehört sein berühmtes Standardwerk über Endspiele in jede Schachbibliothek, die diese Bezeichnung verdient. Seine Bedeutung als Eröffnungsanalytiker unterstreichen die Varianten, die seinen Namen tragen (in Damenindisch, Königsindisch und Spanisch). Wesentliche schachliterarische Beiträge waren mit seiner redaktionellen Arbeit an Shakhmaty v SSSR und Shakmatny biuletin verknüpft. Eine Sammlung seiner Partien, verfasst von ihm selbst, erschien 1998 in Englisch: Averbakh's Selected Games. Dass sich Juri Awerbach auch seit vielen Jahren als Schach-Historiker einen Namen gemacht und u. a. das Gebiet der Urschach-Forschung bereichert hat, bezeugt seine Vielseitigkeit (siehe hierzu beispielhaft seine Mitarbeit in der Initiativgruppe Königstein).
Udo Güldner, der am gleichen Tage 27 Jahre jung wurde, sollte hierzulande nicht völlig unbekannt sein, hat er doch erst 2002 eine umfangreiche Chronik „seines“ Schachklubs herausgegeben: 25 Jahre Schachclub Forchheim. Er ist außerdem als Pressewart des Schachclubs Forchheim, des Schachkreises Mittelfranken-Nord und des Schachbezirkes Mittelfranken publizistisch aktiv. Seine große Leidenschaft ist die lokale und regionale Schachgeschichte, wo er wertvolle Pionierarbeit leistet und diese auch regelmäßig veröffentlicht (in der Bayern-ROCHADE). Nach eigenem Bekunden ist er „ein Spezialist für das „Kleine“, der das große Ganze deswegen aber nicht aus den Augen verliert“.
Harald E. Balló aus Offenbach hat am 11. Februar seinen 49. Geburtstag feiern können. Er gehört zu den größten deutschen Sammlern und ist vor allem als Verfasser der Schach-Zettel (in Deutsche Schachzeitung/Schach-Report 1994-96 sowie in Schach 1997/ab 2002) einem größeren Publikum bekannt geworden. Leider lässt ihm sein Beruf als Arzt (Onkologe) oft nicht die gewünschte Zeit für die Ausübung seines Hobbys. Seine vielseitigen schachhistorischen Beiträge inklusive der Schach-Zettel können Sie auf seiner informativen Homepage wiederfinden, die neben anderen Highlights auch eine umfangreiche Bibliographie der Schachliteratur anbietet.
Geburtstagsgrüße gehen auch in das italienische Turin, wo Carlo Alberto Pagni am 13. Februar das 73. Lebensjahr vollendete. Der Professor für Neurochirurgie hat sich insbesondere mit historischen Forschungen über Fernschach-Wettkämpfe im 19. Jahrhundert befasst und hierüber vier Bücher publiziert: Correspondence Chess Matches between Clubs 1823-1899 Volume 1 (1996, 189 + VIII p.), Volume 2 (1996, 100 p.) und Volume 3 (1997, 42 p.); sowie For the History of Correspondence Chess in Italy. The Matches between Clubs in the XIXth Century and at the beginning of the XXth (s. a., 61 p.). Ferner die Kleinschrift Alexander Alexandrovic Alechine ed il Giuoco per corrispondenza (1995, 34 p.) und Alexander Alekin Giuocare per corrispondenza per diventare Campioni del Mondo (1999, 67 p.).
Der russisch-irische Schach-Großmeister Alexander Baburin steht als nächster auf unserer Geburtstagsliste, er wurde am 19. Februar 37 Jahre alt. Unter Sammlern ist er besonders bekannt geworden durch seine regelmäßigen Internet-Auktionen zu Schachbüchern, die er über seine Homepage betreibt; dort können Sie auch (nämlich in Alexander’s Profile) recht viel über ihn selbst erfahren. Neuland hat er betreten mit der Herausgabe der täglichen Internet-Schachzeitung Chess Today, deren Abonnement er über eine separate Website anbietet. Neben regelmäßigen Ausflügen in die Turnierarena arbeitet Alexander Baburin als Schachtrainer und publiziert in zahlreichen Schach-Magazinen; sein Hauptwerk Winning Pawn Structures (London 1998) ziert sicherlich das Regal vieler Schachfreunde.
Unser Sekretär Michael Negele, der am 22. Februar auf 47 Jahre zurückblickte, darf mit Fug und Recht als eine Hauptstütze unserer Vereinigung bezeichnet werden: seine bisherige immense e-mail-Produktion müsste rekordträchtig sein. Als Chemiker im Pharma-Bereich der Bayer AG beschäftigt, ist seine Freizeit maßgeblich vom Schach bestimmt: durch eine ausgiebige Sammeltätigkeit (inklusive osteuropäischer Schachliteratur) hat er eine schöne Bibliothek geformt, die er durch Zukäufe und einen regen Tauschhandel stetig ausbaut. Zudem ist er ein starker Vereinsspieler (Elo 2200), der nicht nur in Vereinswettkämpfen und –meisterschaften, sondern auch auf Open-Turnieren erfolgreich mitspielt – als seinen größten Erfolg sieht er selbst das letztjährige Open A des Dortmunder Sparkassen Chess Meeting, wo er als zwischenzeitlich Führender gleich zweimal auf der Bühne des Theatersaals im Kreis der Großen Platz nehmen durfte (dokumentiert in der Vereinszeitschrift Tschaturanga des Schachclub Bayer Leverkusen e.V., die er ebenfalls durch seine Beiträge mitgestaltet). Nicht zuletzt muss man daher Michaels Fähigkeiten als Schach-Autor hervorheben, z. B. gehören seine Artikel in der Zeitschrift Kaissiber [besonders Caro-Kann: Goldman-Variante (in Kaissiber 15) und Das Verbrechen des Mr. H(e)yde (in Kaissiber 18)] zu den besten, die dieses hochklassige Magazin hervorgebracht hat.
Unsere Grüße gehen nach Wuppertal: ad multos annos!
Mit einem Gruß ins ferne Singapur möchten wir unsere Serie abschließen: Olimpiu G. Urcan konnte am 28. Februar seinen 27. Geburtstag feiern. Er hat sich auf die Schachgeschichte von Singapur spezialisiert und bereits mehrere online-Artikel publiziert (Alekhine's Presence in Singapore 1933 – im ChessCafe/The Skittles Room; Boris Kostich in Singapore 1925 – auf der Website der Singapore Chess Federation; in EX-Services erscheint (Febr. 2004): Chess Activities at Changi Camp 1942-45). In Fialas neuem QCH (Nr. 8) sind jetzt auch zwei Beiträge „auf Papier“ erschienen: One more of Capablanca’s Losses (S. 421) und Alekhine’s Chess Exhibitions in Singapore: Febr. 25/26 and March 27, 1933 (S. 386-396). Sein aktuelles Buch-Projekt sieht der baldigen Fertigstellung entgegen: Chess in Old Singapore. The Life and Times of E.E. Colman 1878-1964. Momentan strebt Olimpiu Urcan seine dauerhafte Einbürgerung in Singapur an. Für dieses Vorhaben wünschen wir ihm viel Glück!
Allen Jubilaren herzliche Glückwünsche!