Treffen im Paradies der Schachsammler

Fotobericht vom Cleveland-Treffen 2011

KWA-Mitgliederversammlung in Cleveland, Ohio
19.-21. August 2011

Bevor Andy Ansel auf das Geschehen in Cleveland eingeht, berichtet Michael Negele über seine Fiske-Forschungen und ergänzt einige Fotos vom Zwischenstopp in Island (auf der Hinreise) und vom Besuch der Niagara-Fälle / Toronto im Anschluss an das Cleveland-Treffen:

Wer sich an meinen Beitrag THE KING OF COLLECTORS AND HIS PEERS in KARL 4/2004 erinnert, weiß, dass ich mich dort schon mit Daniel Willard Fiske beschäftigt hatte.
Mittlerweile war es mir gelungen, etliche der von seinem Nachlassverwalter Horatio S. White herausgegebenen Werke zu erwerben und in dieses hochinteressante Leben tiefer einzutauchen. Fiske kann man viele Titel zuweisen: "Büchersammler, Bibliothekar, Sprachgenie, Schriftsteller, Schachspieler, Schachorganisator, Schachschriftsteller, Journalist, Universitätsprofessor, unsteter Reisender, streitbarer Bürger".

Kristín Bragadóttir: Willard Fiske - vinur Íslands og velgjörðamaður (Einband-Rückseite)
Kristín Bragadóttir: Willard Fiske - vinur Íslands og velgjörðamaður (Einband-Rückseite)

Im genannten KARL schrieb ich:

Prof. Daniel Willard Fiske (*11.11.1831, +17.09.1904 in Frankfurt a. M.), ein Mann von ungewöhnlicher Energie, dessen bewegtes Leben kurz umrissen sei.
Fiske hatte in ganz jungen Jahren wegen seiner Begeisterung für nordische Sagen in Kopenhagen und Uppsala studiert und kehrte 1852 nach New York zurück. Er war ein wahrer Schachenthusiast; so gab er zusammen mit Paul Morphy und später auch Sam Loyd von 1857-1860 das "Chess Monthly" heraus. Ebenfalls wohl Fiskes Verdienst war das Zustandekommen des "First American Chess Congress New York 1857", das von ihm verfasste Turnierbuch ist ein bibliophiler Leckerbissen. Später flachte Fiskes Interesse am Schach merklich ab, er reiste viel durch Europa und angeblich löste er seine (erste) umfangreiche Sammlung an Schachliteratur auf. (Davon berichtet von der Lasa in der DSZ, April 1864, S. 99.)
Von 1868 bis 1883 war er dann Dozent für Nordische Sprachen an der neu gegründeten Cornell University in Ithaca, N.Y., gleichzeitig wurde er als deren erster Bibliothekar geführt. Im Juli 1880 heiratete Fiske die tuberkulosekranke Millionenerbin Jennie McGraw, die kaum zwei Jahre später nach einer gemeinsamen Reise nach Italien verstarb. Um jenen beträchlichen Teil ihres Erbes (ca. 1 Mio. US-$), den Mrs McGraw-Fiske der Cornell University stiftete, entwickelte sich, ausgelöst durch eine scheinbar nur formale Hürde in der Universitätssatzung, ein jahrelanger erbitterter Rechtsstreit zwischen dem Witwer und der Cornell Universität.
Bis vor den Supreme Court der USA gelangte dieser für die amerikanische Rechtsprechung bedeutende "Last will case", letztlich erhielt Fiske in Jahre 1890 recht. Offenbar hatte sich Fiske damals über gewisse Modalitäten zur Nutzung des neu einzurichtenden Bibliotheks-gebäudes mit zwei Treuhändern der Universität nicht einigen können. Die Fronten hatten sich rasch verhärtet, da Fiske sich in der Erbschaftssache vom Testamentsvollstrecker und den Treuhändern unzureichend informiert (und hintergangen) fühlte und in Folge auf einen Passus im Erbrecht des Staates New York pochte, der verhinderte, dass mehr als 50% einer Erbschaft gemeinnützigen Zwecken zufallen konnten.
Bereits 1883 hatte sich der exzellente Dante-Kenner Fiske im Streit mit der Cornell University nach Italien in die Nähe von Florenz begeben, um dort seinen Forschungen nachzugehen. Er baute sich erneut eine umfängliche Schachbibliothek auf, die er später der isländischen Nationalbibliothek (Landsbokasafn) in Reykjavik gestiftet hat. 1901-02 gab er eine Schachzeitschrift in isländischer Sprache (I Uppnami = En prise) heraus, posthum erschien 1905 sein Werk "Chess in Iceland". Seine großartige Dante-Sammlung (7000 Bände) vermachte Fiske jedoch zusammen mit seiner restlichen Bibliothek (10 000 Titel über Island, 1200 Bände raeto-romanische Literatur, mehr als 3500 Bände über Petrarca) und einem beträchtlichen Nachlass (ca. 500 000 US-$), der Cornell University; offensichtlich war Fiskes Groll nach über 20 Jahren verflogen.

Mein Reisegefährte Bob van de Velde im isländischen Flughafen Keflavík.
Mein Reisegefährte Bob van de Velde im isländischen Flughafen Keflavík.

Diesmal stimmte ich mich sozusagen mit einem kurzen Besuch auf Island ein (Leider fehlte die Zeit für einen Abstecher nach Reykjavík, was ca. 50 km vom Flughafen Keflavík entfernt liegt.), um dann in der Cleveland Public Library insbesondere in das Mysterium um das sogenannte Rou(x)-Manuskript einzutauchen. Für einen "Hunter of the lost books" wäre dieses angeblich 1734 erstellte Manuskript natürlich ein besonderer Leckerbissen, aber vielleicht hat es ja Fiske tatsächlich "erfunden", wie die Herren Eugene B. Cook, John G. White und John Keeble hartnäckig behaupteten. Näheres dazu ist meiner Präsentation zu entnehmen, in der CPL findet sich die feinsäuberlich von Hand ausgearbeitete Argumentation John Keebles (von 1925), warum ein solches Manuskript nicht existiert haben kann. Der Brief von J.G. White an Keeble (aus März 1926) ist nachfolgend verlinkt: Seite 1 / Seite 2.

Hier meine Präsentation auf der Mitgliederversammlung: Daniel Willard Fiske - An American Pioneer of Chess Book Collecting (PDF, im Mitgliederbereich; 5,5 MB)

Doch nicht nur zu Daniel Willard Fiske, sondern auch zu Emanuel Lasker sowie zu einem weiterem "lost book" fand sich neues, bislang unentdecktes Material in dieser Schatztruhe für jeden Schachforscher.

Michael Negele zwischen isländischen Felsbrocken.
Michael Negele zwischen isländischen Felsbrocken.
Island-Karte
Island-Karte

Von Cleveland ging es dann über Toronto nach Niagara Falls, womit ich mir einem Kindheitstraum erfüllen konnte. Am nächsten Nachmittag traf ich mich dann mit unserem Mitglied Ken MacDonald in der kanadischen Metropole am Lake Ontario - was will man mehr erwarten?

Michael Negele

Mehr über die Niagara-Fälle gibt es z.B. bei Wikipedia.

Unser zweiter Vorsitzender Andy Ansel gibt nachstehend seine persönliche Schilderung des Cleveland-Treffens.
Vorher sei aber noch auf das Grußwort unseres Vorsitzenden Guy Van Habberney an die Mitglieder hingewiesen, das Sie in unserem Mitgliederbereich finden - bitte lesen Sie die Cleveland Intro (PDF).

Andy Ansel strahlt beste Laune aus.
Andy Ansel strahlt beste Laune aus.

Am Freitagnachmittag, den 19. August, tauchte ich im Special Collections-Saal der Cleveland Public Library auf. Ich fand viele alte Schachfreunde vor, die vor dem offiziellen Beginn des KWA-Jahrestreffens betriebsam ihren schachlichen Forschungen nachgingen. Lunch? – war wohl ein Scherz, alle waren versunken in Büchern, Dokumenten oder Zeitschriften. Um etwa 15:30 Uhr konnte ich die Gäste in den Saal führen, den Kelly Ross für unser Treffen vorbereitet hatte. Der Raum verfügte über diverse große Tische sowie ca. 15-20 Stühle. Seitlich bereitgestellt waren Wasserflaschen sowie einige Snacks. Lassen wir das KWA-Treffen 2011 in Cleveland beginnen.

Unsere Mitglieder sind von der Arbeit "absorbiert" -

Anwesend waren 13 KWA-Mitglieder, aber zahlreiche Schach-Stammgäste aus Cleveland stießen noch zu uns, denn das Freitagstreffen thematisierte "Schach in Cleveland" unter drei verschiedenen Blickwinkeln. Zu Beginn erfreute uns David Presser, ein lokaler Meister, der seit den 1960er Jahren im Clevelander Schach aktiv ist, mit Geschichten über die Schachpersönlichkeiten und die Schachszene in Cleveland. Mit zahlreichen interessanten und amüsanten Erzählungen wurden alle gut unterhalten. Er hatte auch ein kleines Hand-out dabei, das einige Partien enthielt und andere Notizen aus dieser sehr persönlichen Sicht auf das heimische Schachgeschehen.

Andy stellt David Presser (rechts) vor. Links Robert Coffman und unsere Gastgeberinnen Pamela Eyerdam und Kelly Ross.
Andy stellt David Presser (rechts) vor. Links Robert Coffman und unsere Gastgeberinnen Pamela Eyerdam und Kelly Ross.

Ihm folgte KWA-Mitglied Lary Rust, ein langjähriger Schachspieler und Händler aus Cleveland, der über die lokale Schachklub-Szene berichtete und die Personen, die diese leiten. Auch wenn ich nicht für jeden sprechen kann, war ich doch verblüfft, wie wenig ich über den Schachbetrieb in Cleveland wusste.

Von links: Bob van de Velde, Andreas Saremba, Jurgen Stigter, Per Skjoldager, Calle Erlandsson, Michael Utt ...
Von links: Bob van de Velde, Andreas Saremba, Jurgen Stigter, Per Skjoldager, Calle Erlandsson, Michael Utt ...

Schließlich ließ uns John Donaldson teilhaben an einem von Clevelands Beiträgen zur US-Schachgeschichte, der 2. US-Juniorenmeisterschaft 1947. Über dieses wichtige Schachereignis hatte er sogar eine ansehnliche Broschüre für die Gäste erstellt. John konnte nicht nur Auskunft geben über den Spielort, die Spielbedingungen und die Persönlichkeit der Spieler, er konnte auch einige erstaunliche Fotos von dieser Veranstaltung erhalten. Der Sieger war natürlich ein einheimischer Spieler, Larry Friedman, der unter Schachspielern praktisch unbekannt ist; in der Tat findet sich keine seiner Partien in der ChessBase Mega Database 2011.

Nach mehr als drei anstrengenden Stunden Schach – was besseres konnten wir aufsuchen als eins von Clevelands schönsten Restaurants? – im "Lola" konnten wir uns alle entspannen und in einem eigenen Speisezimmer Gespräche "unter uns" führen. Es waren nicht nur fast alle Mitglieder mit von der Partie, wir waren auch hocherfreut, dass sich drei Mitarbeiterinnen vom Special Collections-Saal zu uns gesellten (darunter in Wahrheit eine Ex-Mitarbeiterin). Essen und Gesellschaft waren großartig und wir kehrten alle zu später Stunde in unsere Hotelzimmer zurück.

Die von den Teilnehmern signierte Menükarte aus dem "Lola".
Die von den Teilnehmern signierte Menükarte aus dem "Lola".
Bei "Lola": Michael Negele, Lissa Waite und Pamela Eyerdam.
Bei "Lola": Michael Negele, Lissa Waite und Pamela Eyerdam.

Am folgenden Morgen waren wir Teil der Warteschlange, denn die Bibliothek öffnete erst um 10 Uhr. Erneut waren etwa 13-15 Mitglieder zugegen, und der Konferenzraum war mit leckeren Frühstück-Snacks aufgefrischt. Im ersten Teil der Veranstaltung wurde unsere jährliche Versammlung abgehalten, es gab einige lebhafte Debatten und diverse wichtige Punkte kamen zur Entscheidung:

  1. Die Einführung einer Junioren-Mitgliedschaft für Personen unter 25 Jahren; diese wäre kostenfrei, da wir junge Menschen ermutigen sollten, unserer Vereinigung beizutreten und an unserer Schachkultur teilzuhaben.
  2. Der Vorstand kann entscheiden, denjenigen eine freie Mitgliedschaft anzubieten, die zum Erfolg unserer Gruppe beitragen möchten, aber finanziell bedürftig sind.
  3. Nach der Neugestaltung unserer Website sollten wir die Einführung von Mitgliederprofilen einplanen, um es den alten (und neuen) Mitgliedern zu erleichtern, andere mit gleich gelagerten Interessen zu kontaktieren.
  4. Es gab eine lebhafte Diskussion über das berühmt-berüchtigte Bibliographie-Projekt und wie wir dies wiederbeleben sollten. Es ist unklar, welchen Umfang dies einnehmen wird, denn verschiedene Mitglieder haben unterschiedliche Vorstellungen über ein solches Projekt, was die Ausweitung von Details betrifft. Wir wollen einen Ausschuss bilden, der unsere Optionen erfasst und überlegt, wie wir letztlich mit diesem äußerst wichtigen Thema fortfahren können. Wir suchen Mitarbeiter mit Computer-Fachwissen und der Zeit, an diesem Bemühen mitzuwirken. Die ersten beiden Mitglieder, die sich freiwillig anboten, waren Per Skjoldager und Andreas Saremba.
  5. Es gab einige Diskussionen über die Nutzung von "social media", um die Außen-Darstellung der KWA zu erproben und zu intensivieren.
  6. Es gab Übereinstimmung darüber, dass kein weiteres Jahrestreffen in den USA stattfinden wird bis frühestens 2014, in diesem Fall sollte vor allem St. Louis in Betracht gezogen werden.
  7. Schließlich stimmten wir auch dem Vorschlag zu, Roger Klittich zum "Ehrenmitglied des Vorstands" zu ernennen.

Alle Themen der Mitgliederversammlung sind in dieser pdf-Datei aufgeführt: Topics member assembly (im Mitgliederbereich!).

Konzentrierte Zuhörer: Maurice Carter, Myron Samsin und Robert Coffman.
Konzentrierte Zuhörer: Maurice Carter, Myron Samsin und Robert Coffman.

Den zeitlichen Rückstand, in den wir geraten waren, holte Michael Negele wieder auf mit seinem Vortrag über Daniel Willard Fiske und das verlorene Schachmanuskript des Louis Rou(x). Dieses Referat war begleitet von zahlreichen Bildern und Geschichten über diese sehr bedeutende amerikanische Schachpersönlichkeit, die den meisten von uns gut bekannt ist. (Siehe Seite 1 dieses Reports.)

Anschließend legten wir zum Mittagessen eine kurze Pause ein, auch wenn viele in der Bibliothek blieben, um sich mit letzten Nachforschungen zu befassen.

Per Skjoldager mit einem Vorabdruck seines neuen Buchs.
Per Skjoldager mit einem Vorabdruck seines neuen Buchs.

Nach dem Essen hörten wir einen sehr gefälligen Vortrag von Per über Nimzowitsch und die Bedeutung von "Hypermodern". Per Skjoldagers neues Buch über die frühen Jahre von Nimzowitsch soll Anfang nächsten Jahres bei McFarland erscheinen. Erneut ergab sich eine rege Debatte und interessante Diskussion zum Thema.

Als nächster sprach Bob van de Velde über Lasker und Bridge. Wiederum war es ganz erstaunlich, welche Erkenntnisse von einem solch gelehrsamen Experten vermittelt wurden. Der Vortrag war sehr interessant, da er weitgehend über das große Laskerbuch hinausging, zu dem Bob ein Kapitel beigesteuert hatte.

Unser Bridge-Experte Bob van de Velde
Unser Bridge-Experte Bob van de Velde

Schließlich schloss sich Martin Frère Hillyer (unser neuestes Mitglied) an. Wie vielen bekannt sein dürfte, hat Hillyer über seinen Verwandten Thomas Frère geschrieben und auf dem Treffen 2007 in NYC hatte er uns einige tolle Bilder sowie weitere wenig bekannte Memorabilien über das frühe Schach in den USA gezeigt.

Unser Neumitglied Martin F. Hillyer referiert.
Unser Neumitglied Martin F. Hillyer referiert.

Heute berichtete er über seinen jüngsten verblüffenden Familienfund – ein Schachbrett, das seine Verwandten angefertigt hatten. Dieses Brett benutzte Paul Morphy zum Spiel im ersten Amerikanischen Schachkongress 1857 und auch während der Weltmeisterschaft 1886 wurde es eingesetzt. Überdies waren die Spielsteine, die er aufs Brett setzte, die gleichen, die seinerzeit im 6. Amerikanischen Kongress verwendet wurden. Ein durchaus erstaunlicher historischer Fund!

Die letzte Vortragende des Samstag-Treffens war die Bibliothekarin der John G. White Special Collections, Kelly Ross. Kelly hat (zusammen mit der übrigen Belegschaft) einen phantastischen Job gemacht sowohl vor wie auch nach dem Treffen, indem sie einer großen Zahl von Mitgliedern, die zusätzliche Zeit in der Bibliothek verbrachten, Forschungsmaterial und andere Artefakte zugänglich machte.
Den "Collections" entnahm sie auch eine Reihe von besonderen JGW-Artefakten, die sie auf einem Tisch aufbaute, und sie konnte nicht nur ihre Herkunft, sondern auch deren Bedeutung für White erläutern. Gleichfalls hat sie uns den Menschen J.G. White ein wenig näher gebracht sowie über die Geschichte seiner Sammlung berichtet. Dieser Vortrag ließ uns nicht nur inspiriert zurück, sondern auch mit dem Gefühl einer gewissen Unzulänglichkeit der eigenen Sammlungen.

Nun denken Sie wohl das war’s? Mitnichten, nach einer sehr kurzen Unterbrechung begaben wir uns alle in ein örtliches spanisches Tapas-Restaurant – das "Mallorca", um auszuspannen und über … Schach zu reden. Schließlich so um 21:30 Uhr kehrte der abgekämpfte Schreiber dieser Zeilen in sein Hotelzimmer zurück, völlig ausgelaugt von einem intellektuell sehr anspruchsvollen Tag, der dem Schach gewidmet war.

Eine Reihe weiterer Bilder von Freitag und Samstag wurden auf die beiden folgenden Galerien verteilt:
Cleveland Meeting I (26 Fotos) und Cleveland Meeting II (23 Fotos).

Michael Utt (links) mit Lary Rust
Michael Utt (links) mit Lary Rust

Für Sonntagvormittag hatten wir den Transfer zu Lary Rusts Schachgeschäft arrangiert, wo Lary sich einverstanden erklärte, als Gastgeber unseren Büchermarkt auszurichten, denn die Bibliothek war ja geschlossen. Larys Laden könnte einzigartig sein in den USA, da er in einem großen Einkaufszentrum gelegen ist. Lary berichtete kurz darüber, wie er sich dazu entschlossen hatte, sein Geschäft in ein Einkaufszentrum zu platzieren, und wie er es betreibt. Auch hielten sowohl Maurice Carter wie Lary Rust einige sehr hübsche Geschenke für uns bereit. Danach zeigte unser Treffen Auflösungserscheinungen, da jeder damit begann, Larys umfängliche Bücherreihen nach eigenem Gusto zu durchforsten. Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob Jurgen Stigter Larys Geschäft bis heute verlassen hat!

Alle fanden ein paar kleine aber nicht unbedeutende Schätze, es wurden einige freundschaftliche Blitzpartien ausgetragen und wir waren recht erfreut, den lokal ansässigen Autor Bob Basalla unter uns zu haben – er erzählte über Schach im Film. Gemeinsam mit US-Mitglied Robert Coffman brach ich schließlich zum Flughafen auf, aber ich weiß, dass andere ihre Schachaktivitäten fortsetzten.

Bob Basalla mit Michael Negele
Bob Basalla mit Michael Negele

Zum Abschluss denke ich, wir alle schulden der CPL ein riesiges Dankeschön, nicht nur für die Ausrichtung unseres Treffens, sondern darüber hinaus für die freundliche Unterstützung beim Auffinden und Kopieren von Artikeln und dafür, bei all unseren Anliegen so hilfreich gewesen zu sein. Dies war das dritte US-Treffen, das ich organisiert habe, vielleicht ist es das beste gewesen. Ich wünschte nur, mehr von uns hätten teilnehmen können. Michael Negele hat zahllose Fotos geschossen, die hier präsentierte Auswahl sollte Ihnen eine gute Vorstellung davon geben, wie dieses Treffen gelungen ist.

Andy Ansel

Ein nachträglicher Brief von Michael Negele (vom 03.09.2011) an den Leiter der CPL, Felton Thomas, Jr., ist für unsere Mitglieder ebenfalls einsehbar: Brief an die CPL (PDF, im Mitgliederbereich).

Das Dame-WM-Match: Titelhalter Alex Moiseyev (Dublin, Ohio) gegen den Herausforderer Michele Borghetti (Italien)
Das Dame-WM-Match: Titelhalter Alex Moiseyev (Dublin, Ohio) gegen den Herausforderer Michele Borghetti (Italien)

Kurz eingegangen werden soll noch auf das zeitgleich (Freitag/Samstag) ausgetragene WM-Match im Damespiel, das im Auditorium der CPL stattfand und von einer Ausstellung begleitet wurde. Leider war die Resonanz sehr schwach, neben den zwei Spielern und fünf Offiziellen waren auch nur fünf Zuschauer auszumachen. Wir geben eine Auswahl von Fotos in dieser Bildergalerie.

Bob van de Velde am Bronzetor zum Eastman Reading Garden.
Bob van de Velde am Bronzetor zum Eastman Reading Garden.

Eine kleine Bilderserie widmen wir dem Eastman Reading Garden der Bibliothek, der auch allerlei Schachbezüge aufweist. Nähere Informationen zu diesem originellen Garten finden Sie auf den Seiten www.cpl.org/TheLibrary/... und www.clevelandpublicart.org/....

Unsere beiden letzten Fotogalerien (mit je 38 Bildern) liefern attraktive Ansichten und Eindrücke aus Cleveland:
Impressions of Cleveland I / Impressions of Cleveland II

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