Nachrichtenarchiv
August 2024
„Der Schach-Verein Bitterfeld“ und noch viel mehr!
von Siegfried Schönle
Bitterfeld – wer kennt diesen Ortsnamen nicht in Ost– und Westdeutschland und verbindet damit vor allem Braunkohle, Chemie-Industrie, in der Literatur den sogenannten „Bitterfelder Weg“, Umweltverschmutzung und nun auch
– auf 358 Seiten Schach!
Einer möglichen Reaktion auf den Namen Schach-Verein Bitterfeld: Was geht mich dieser kleine Verein an?, möchte ich gleich zum Beginn widersprechen und aufzeigen, was der Leser dieses Buches an „viel mehr“ erwartet. Doch, der Reihe nach!
In großer Fülle und Vielfältigkeit Problemschach aus dem Bitterfelder Tageblatt, sachkundig durch Dr. Ralf Jürgen Binnewirtz in seinem Vorwort erläutert. Ralf J. Binnewirtz prüfte auch die einzelnen „Leichtgewichte“ auf ihre Stimmigkeit hin. Im Anhang, S. 333ff, befindet sich von ihm ein „historischer Exkurs zur chinesischen Familie“, um „Klarheit zum Werdegang der chinesischen Figuren im Problemschach“ zu erlangen. Anlass zu seinen Überlegungen war der Fund des „Paoma“-Artikels des Bitterfelders Prof. Dr. P. Seyferth aus dem Jahr 1936.
Die Problemschach-Freunde dürfte es erfreuen.
Zweierlei möchte ich aus dem Vorwort des Verfassers, Konrad Reiß, hervorheben. Zurecht hat er die Lebens- und Schachgeschichte des jüdischen Kaufmanns Max Nussbaum in dieser Chronologie aufgearbeitet (S.169-177 u.a.) und, auch das sei betont, angemessen und quellenorientiert schachlich und historisch ausformuliert. Max Nussbaum war, wie die Nachforschungen Konrad Reiß erbrachten, Mitbegründer des Bitterfelder Schachvereins, wurde wie tausende andere Juden ab 1933 aus dem Vorstand ausgeschlossen und in 1944 in Auschwitz ermordet.
Den Leser wird es interessieren!
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Jubiläumsbuch zur Gründung des DSB nach 150 Jahren
Dazu schrieb Herbert Bastian:
„Am 18. Juli 2027 wird die Gründung des Deutschen Schachbunds 150 Jahre zurückliegen. Ungeachtet der zeitweiligen Auflösung während der nationalsozialistischen Schreckenszeit ist das ein Grund, das Jubiläum zu feiern, so wie es schon 1977 und 2002 geschah. Die Vorbereitungen haben begonnen. So wie in den vorangehenden Jubiläumsjahren soll auch diesmal ein Jubiläumsbuch erscheinen. Am 20. Juli fand dazu auf Initiative der Emanuel-Lasker-Stiftung in Berlin in Anwesenheit der DSB-Präsidentin eine Vorbesprechung statt. Einzelheiten können auf
Emanuel-Lasker-Gesellschaft feierte 100 Jahre FIDE - Deutscher Schachbund - Schach in Deutschland
nachgelesen werden. Im Anhang findet sich ein erster inhaltlicher Vorschlag von Frank Hoffmeister (siehe PDF), der die Ergebnisse der Besprechung in Berlin zusammenfasst und als Diskussionsgrundlage dienen kann. Der Vorschlag wird sicher noch inhaltliche Erweiterung erfahren. Es war auch überlegt worden, an Stelle eines Buches über etwa ein Jahr hinweg Broschüren zu den einzelnen Kapiteln herauszugeben. Momentan wird die Buchlösung favorisiert. Das Projekt wurde von André Schulz und mir bereits 2021 dem damaligen DSB-Präsidium vorgeschlagen, musste dann aber wegen der bekannten Turbulenzen zurückgestellt werden, so dass die Zeit nun schon drängt. [...]
Inhaltlich soll ein Überblick über die gesamten 150 Jahre und die Zeit davor gegeben werden, was nur durch ein Team von Fachleuten gewährleistet werden kann. Sicher wird sich als erstes die Frage der Finanzierung stellen. Zumindest die Druckkosten müssen durch den Verkauf gedeckt werden. Darüber hinaus werden Kosten für die Erstellung des Layouts, (bescheidene) Autorenhonorare und eventuell Bildrechte entstehen. Bis zum Hauptausschuss am 26. Oktober werde ich ein Finanzierungskonzept erstellen, und dann muss man dort auf die Unterstützung der Mitgliedsorganisationen hoffen. Denkbar, wenn nicht erhofft, sind zu einem späteren Zeitpunkt auch Zuschüsse und Spenden.“