Klaus Junge

* 1. Januar 1924 Concepción, Chile
† 17. April 1945 gefallen bei Welle, Lüneburger Heide
Beigesetzt auf dem Friedhof Welle (Landkreis Harburg, Niedersachsen).

Foto von Andreas Saremba (2011).

Zum Tod von Klaus Junge sind nachstehend drei Zitate angeführt, die wir den verlinkten Webseiten entnehmen:

www.denkmalprojekt.org/2009/kellinghusen_frdh_junge_wk2_ns.htm - Eine dort abgebildete Gedenktafel führt neben Klaus drei weitere gefallene "Junge" auf, vermutlich Brüder von Klaus Junge (siehe Geburtsdatum und -ort!).

Klaus Junge kam im Jahre 1928 mit seiner aus Dithmarschen stammenden Familie von Chile nach Hamburg zurück und lebte dort im Uhlenhorster Weg 37. Er war ein exzellenter Schachspieler, der schon als kommender Schachweltmeister gehandelt wurde. In den letzten Kriegstagen sollte er mit einer Gruppe von 10 Soldaten in Welle im Landkreis Harburg die anrückenden englischen Panzer mit Panzerfäusten aufhalten. Die Bevölkerung wollte sich ergeben, wurde aber unter Drohungen gezwungen, die herausgehängten weißen Fahnen wieder einzuholen. Bei den folgenden Kämpfen wurde auch der Ort beschossen und teilweise großer Schaden angerichtet. Am nächsten Tag wurden die Leichen von Klaus Junge und fünf anderen Soldaten gefunden und zusammen mit ihren Panzerfäusten begraben. Diese hat man dann im Oktober 2008 bei Restaurierungsarbeiten an den Gräbern gefunden. Quelle: Bericht von Frau Elsbe Rabe, Nichte von Klaus Junge und Artikel im Nordheide-Wochenblatt v. 29. Nov. 2008.

http://denkmalprojekt.org/2011/welle_friedhof_wk2_ns.html:

Welle (Friedhof), Landkreis Harburg, Niedersachsen
PLZ 21261
Auf dem Friedhof befinden sich Kriegsgräber aus der Endphase des Zweiten Weltkrieges. – Hierzu findet sich in dem Buch "Krieg in der Heimat" von Ulrich Saft beschrieben, dass der auf dem Friedhof beigesetzte Leutnant Klaus Junge in Welle am 17.4.1945 etwa zwölf Versprengte gesammelt hatte, darunter auch auch Marineartilleristen, die am 16.4.1945 Schneverdingen verteidigten. Als britische Angriffsspitzen in den Ort fuhren, wurden sie mit Panzerfäusten beschossen. Der Leutnant und zwei Soldaten fielen in den Kampfhandlungen und wurden auf dem Weller Friedhof beigesetzt.

www.schachfreunde-sasel.de/presse/Schachfreund_Dezember 2010.pdf:

Artikel MEISTER DES SCHACH – KLAUS JUNGE (1924-1945) in
Schachfreund Dezember 2010, Zitat S. 12f.
... Zumindest die letzte Frage beantwortet Helmut Riedl auf der Suche nach dem genauen Todestag von Klaus Junge selbst. Er führt ein Zitat an, in dem von einem Klaus I. gesprochen wird, bei dem es sich um Klaus Junge handeln soll:
"Leutnant Klaus I. hatte dort [bei Welle in der Lüneburger Heide] ungefähr ein Dutzend Versprengter gesammelt. Unter diesen waren auch Marineartilleristen, die noch am Vortag in Schneverdingen gekämpft hatten. Die Zivilbevölkerung hatte den Soldaten von der reichlich vorhandenen Milch angeboten und den Ort verlassen. Von Leutnant I. hatten sie den Eindruck, als ob er den Krieg noch gewinnen wolle. Als die ersten britischen Panzer nach Welle hineinrollten, wurden sie mit Panzerfäusten beschossen. Kurz darauf standen die Schmiede und ein Haus in der Moorstraße in Flammen. Leutnant I. und zwei weitere Soldaten fielen. Alle drei wurden später zusammen mit fünf Opfern der Luftangriffe auf dem Weller Friedhof beigesetzt."